Steigerung der Biodiversität im nachhaltigen Getreideanbau durch Etablierung der alten Weizenart Emmer – Grundlagenerarbeitung zu Anbau und Verarbeitungseigenschaften für die heimische Wertschöpfungskette
Förderung | Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg |
Laufzeit | 2018 – 2021 |
Forschungspartner |
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Industriepartner | Pflanzenzucht Oberlimpurg; Südwestdeutsche Saatzucht GmbH & Co KG; DIGeFa GmbH, Detmolder Institut für Getreide- und Fettanalytik |
Bearbeitet durch | AG Weizen: F. Longin |
Emmer (Triticum turgidum ssp. dicoccum) ist der Urweizen der neolithischen Revolution, der Jahrtausende lang die Hauptgetreideart der Menschheit darstellte. Aktuell wird sein Wiederanbau sehr kleinflächig versucht, insbesondere im Ökolandbau und nachhaltig konventionellen Anbau, was vor allem aber an der fehlenden Kenntnis zum Anbau und Verarbeitungseigenschaften und insbesondere an der Wahl geeigneter Sorten für die heutige Landwirtschaft scheitert. Genau darauf zielt unser Projektvorhaben ab. Eine weltweit einmalige Sammlung von ca. 150 alten Emmersorten soll zusammen mit den Baden-Württembergischen Pflanzenzüchtungsfirmen Pflanzenzucht Oberlimpurg sowie Südwestdeutsche Saatzucht an drei Orten angebaut und agronomisch auf deren Eignung für die heimische Landwirtschaft geprüft werden. Die Erntemuster aus diesen Versuchen sollen dann als Probemuster für genauere Qualitätsuntersuchungen dienen, um mögliche Verarbeitungsprodukte zu erarbeiten. Dafür werden alle Probemuster in Hohenheim auf Proteingehalt, Sedimentationswert, Hektolitergewicht, und Korngröße untersucht. Zudem sollen wichtige rheologische Tests am Teig, wie das Farinogramm und Extensogramm, sowie ein Backversuch an allen Mustern durchgeführt werden. Anhand der Qualitätsdaten können wichtige Informationen für die erfolgreiche Weiterverarbeitung von Emmer zu Back-waren und alternativen Produkten erarbeitet werden. Zudem wird durch die Vielzahl an indirekten Parametern (wie Proteingehalt, Sedimentationswert, Extensogramm) versucht, eine Schnellmethode zu etablieren, anhand derer man entlang der Wertschöpfungskette mit möglichst wenig Körnern in kurzer Zeit die Qualität von Emmerchargen bewerten kann. Final können anhand der erarbeiteten Daten wichtige Kennzahlen für eine nachhaltige Emmerzüchtung erarbeitet werden. |