Chia-Züchtung

Förderung

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Ba-Wü

Laufzeit

2019 – 2020

Forschungspartner

 

Industriepartner

 

Bearbeitet durch

AG Leguminosen: V. Hahn

Chia (Salvia hispanica L.) ist eine Salbeiart die zuerst im präkolumbianischen Mesoamerika kultiviert wurde. Bei den Azteken wurde Chia neben Mais, Bohnen und Amarant als Grund-nahrungsmittel angebaut und zusätzlich als Arzneipflanze sowie zur Ölgewinnung genutzt. Die hochwertige Nahrungspflanze geriet zwischenzeitlich fast in Vergessenheit. Seit ca. 20 Jahren wird Chia zwischen dem 10 und 25 Breitengrad wieder angebaut und erlebte in jüngster Vergangenheit als „Functional Food“ eine Renaissance, die sich vor allem auf dem vorteilhaften Nährwert der Samen begründet, da das Chiaöl sehr reich an Omega-3-Fettsäuren ist. Zusätzlich zu seinem außergewöhnlichen Omega-3-Gehalt enthält Chia Proteine mit sehr hoher biologischer Wertigkeit, die Vitamine B und E, Kalzium, Ballaststoffe so-wie Antioxidantien. Der Bedarf an Chiasamen in Deutschland ist in den letzten Jahren um das 10fache angestiegen, laut Marktforschungsinstitut Nielsen auf 23,6 Millionen Euro im vergangenen Wirtschaftsjahr (Juni 2016 bis Juni 2017). Chia in Deutschland anzubauen wäre eine gute Bereicherung für die Agrar-landschaft. Mit ihrem langen Blühzeitraum liefert sie über eine lange Zeit Nahrung für pollen- und nektarsuchende Insekten. Zudem sind blühende Chiabestände sehr schön anzuschauen und lockern die getreide- oder mais-lastigen Fruchtfolgen auch optisch gut auf. Um Chia längerfristig als Anbaualternative der deutschen (baden-württembergischen) Land-wirtschaft zur Verfügung stellen zu können, muss eine Weiterentwicklung der sehr wenigen vorhandenen Sorten vorgenommen wer-den. Hierzu sollte ein - zu Beginn kleines – Zuchtprogramm aufgebaut werden, um Erfahrungen mit der Züchtung zu sammeln und um eine erste Materialentwicklung anzustoßen.