Entwicklung einer harmonisierten Methode zur Resistenzprüfung und Minimierung der Alkaloidkonzentration bei Befall von Roggen mit Mutterkorn (Claviceps purpurea)
Förderung | CORNET – AiF (+GFPi) |
Laufzeit | 2018 – 2019 (+2020) |
Forschungspartner | JKI-Institut für Pflanzenschutz im Ackerbau und Grünland, Braunschweig, Dr. B. Rodemann Institute of Plant Protection – National Re-search Institute (IPP – NRI), Poznan, Polen: Dr. A. Tratwal AGES-Österreichische Agentur für Gesund-heit und Ernährungssicherung GmbH, Wien, Österreich: M. Oberforster |
Industriepartner | KWS LOCHOW, Bergen: B. Schmiedchen/Dr. J. Eifler/Dr. A. Gordillo; HYBRO Saatzucht GmbH & Co. KG, 17291 Schenkenberg: Dr. J. Fromme DANKO Hodowla Roślin Sp. z o.o, 64-000 Kościan, Poland: Karol Marciniak Saatzucht Edelhof, 3910 Zwettl, Austria: F. Wieser, E. Zechner Polish Seed Trade Association: K. Marciniak GFPi, Bonn: Dr. J. Jacobi |
Bearbeitet durch | AG Roggen: A. Kodisch / T. Miedaner |
Mutterkorn wird von Claviceps purpurea verursacht und ist eine ernste Erkrankung des Roggens, die zur Bildung von schwarz-violetten Sklerotien in der Ähre führt. Wegen einer Vielzahl von toxischen Alkaloiden hat die EU-Kommission strenge Grenzwerte für den Anteil der Sklerotien im Erntegut (0,05% für menschliche Ernährung, 0,1% für Futter) erlassen. Dieses Merkmal macht jedoch nur bedingt eine Aus-sage über die wirkliche Toxizität einer Partie. Innovative Ziele des Antrages sind eine einheitliche Methode zur Resistenzprüfung von Roggen gegen Mutterkorn und eine Untersuchung der Alkaloidbildung in Abhängigkeit von Ort, Jahr, Land (=Umwelten), Wirtsgenotyp und Pilzisolat. Dazu werden in Deutschland, Österreich und Polen in einem standardisierten Design mit künstlicher Inokulation mehrere Feld- und Gewächshausexperimente durchgeführt, die eine getrennte Ermittlung der Bedeutung von Blühmorphologie, Pollenschüttung, physiologischer Resistenz (=Genotyp), Umwelt und deren komplexer Interaktion erlauben. Zur Ernte wird der Prozentsatz der Sklerotien, der Gesamtalkaloidgehalt anhand eines kommerziellen ELISA, sowie an einem Teil der Proben der Gehalt von 12 einzelnen Alkaloiden mit HPLC geprüft. In einem aufwändigen, methodischen Experiment wird untersucht, ob es auch bei Ausschaltung des Einflusses von Blühmorphologie und Pollenschüttung noch physiologische Resistenz gegen Mutterkorn gibt. Dies wird den Züchtern Hinweise auf die relative Bedeutung der einzelnen Faktoren geben, die sie im Selektionsprozess berücksichtigen müssen, um resistente Sorten zu erzielen. |