Roggen
Eine ressourcen- und umweltschonende Pflanzenproduktion benötigt Kulturpflanzen, die auch unter abiotischen Stressbedingungen leistungsfähig sind und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen biotische Schaderreger haben. Roggen ist dabei in mehrfacher Hinsicht prädestiniert. Er ist sehr trockentolerant und nährstoffeffizient und von Hause aus widerstandsfähiger als andere Getreidearten gegen pilzliche Erreger. Als Hybridsorte ist er zudem besonders leistungsfähig und zeigt auch auf mittleren bis guten Böden einen Ertrag, der mit Triticale und Weizen vergleichbar ist.
Im Vordergrund unserer Tätigkeit stehen zuchtmethodische Weiterentwicklungen bei Hybridroggen sowie die Resistenz gegen biotischen Stress bei Roggen und, in Zusammenarbeit mit anderen Arbeitsgruppen, bei Weizen, Triticale und Mais. Im Einzelnen beschäftigen wir uns mit folgenden Fragestellungen:
1 Methodische Weiterentwicklung der Hybridzüchtung bei Roggen
- Verbesserung der Pollenfertilitätsrestauration durch Introgression von Genen aus genetischen Ressourcen
- Genetische und molekulare Untersuchungen zur Eignung von Roggengenotypen für die Biomasse-Erzeugung
2 Quantitativ-genetische Analyse von Wirt-Pathogen-Populationen unter Einbeziehung von Mykotoxinen
- Schätzung von Populationsparametern für die Resistenz von Roggen gegen Schwarzrost, Ährenfusariosen und Mutterkorn
- Genetische Analyse von Wirtspopulationen (Weizen, Triticale, Mais) im Hinblick auf Resistenz gegen Fusarium
3 Genombasierte Pflanzenzüchtung und Populationsgenetik
- QTL-Kartierung und genomweite Assoziationskartierung (GWAS) zur Auffindung und Verifikation von Genen/quantitative trait loci (QTL) für Resistenzen gegen Schwarzrost bei Roggen, Ährenfusariosen bei kleinkörnigem Getreide sowie Kolbenfusariosen bei Mais
- Genombasierte Strategien zur Auffindung und Nutzung von multiresistenten Genotypen von Weizen und Triticale gegen Gelb- und Schwarzrost sowie Ährenfusariosen
- Markergestützte Analyse der Diversität von Fusarium-Populationen und genetische Kartierung der Pathogenität, Aggressivität und Mykotoxinbildung bei Fusarium