Triticale

Die Weizen-Roggen-Kreuzung Triticale (xTriticosecale Wittmack) hat sich in weniger als 100 Jahren von einer botanischen Kuriosität zu einer anbauwürdigen Getreideart entwickelt. Die Anbaufläche in Deutschland belief sich im Jahr 2006 auf 405.000 ha. Triticale findet in großem Umfang Verwendung als kostengünstig und umweltgerecht produziertes, proteinreiches Körnerfutter in der Schweine- und Geflügelmast. Die Hauptanbaugebiete liegen daher auch in den viehstarken Regionen Deutschlands (Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Brandenburg). In der Tierproduktion kann Triticale zudem als frisches Grünfutter oder als Ganzpflanzensilage verwendet werden. Auch für die menschliche Ernährung ist Triticale geeignet, es lassen sich daraus schmackhafte Vollkornprodukte, Flocken und Gebäck herstellen. Als Nachwachsender Rohstoff kann Triticale für die Ethanolproduktion eingesetzt werden. Die hohe Biomasseproduktion macht Triticale als Energiepflanze für die thermische Verwertung in Biogasanlagen interessant. Die neue Getreideart wird an der LSA seit 1977 bearbeitet. In Deutschland ist die LSA eine der wenigen Einrichtungen, die sich intensiv mit der Züchtungsforschung bei Triticale beschäftigen. Die Schwerpunkte der Arbeiten liegen neben zuchtmethodischer Fragestellungen in der Verbesserung der Resistenz gegenüber abiotischen und biotischen Stressfaktoren.

Forschungsprojekte