Hanf und Saflor Feldtag 2025

Innovation & Vielfalt in Baden-Württemberg

Datum: Freitag, 25.07.2025
Uhrzeit: Vorträge 13:00–15:00 Feldbegehung ab 15:00
Ort: Universität Hohenheim, Stuttgart

 

Programm wird noch veröffentlicht.

 

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Zur besseren Planung bitten wir jedoch um Anmeldung.

 

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Hanf im Praxisanbau – Ein traditionsreicher Rohstoff mit Zukunftspotenzial

Hanf erlebt aktuell eine Renaissance – als nachhaltige Kulturpflanze mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten in Landwirtschaft, Bauwesen, Textilindustrie und Ernährung. Die robuste Pflanze überzeugt durch ihre Anspruchslosigkeit im Anbau, ihre schnelle Jugendentwicklung sowie ihre positive Wirkung auf Bodenstruktur und Fruchtfolge.

Für landwirtschaftliche Betriebe bietet Hanf interessante Perspektiven: kurze Vegetationsdauer, standortangepasste Sorten, geringer Pflanzenschutzbedarf und vielfältige Verwertungsmöglichkeiten – von Faser über Körner bis zur Ganzpflanzennutzung.

Im Rahmen unseres Hanf-Feldtags möchten wir Ihnen praxisnahe Einblicke in aktuelle Sortenversuche, Anbauverfahren und Verwertungskonzepte geben. Im Mittelpunkt stehen Demonstrationsparzellen, Versuchsergebnisse aus der Region und der Austausch mit Züchter:innen, Landwirt:innen und Verarbeiter:innen.

Ob Praktiker:in, Berater:in, Forscher:in oder einfach nur neugierig – Sie sind herzlich eingeladen, sich vor Ort ein Bild vom Potenzial dieser faszinierenden Kulturpflanze zu machen.

Finanzierung: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, Referat Bioökonomie
Projektpartner: Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg (LTZ)
Unterstützung/Netzwerkpartner: Nutzhanfnetzwerk e.V.

Vorteile des Hanf-Anbaus aus Sicht der EU

Kohlenstoffspeicherung

Ein Hektar Hanf bindet 9–15 t CO₂ – vergleichbar mit einem jungen Wald, aber in nur 5 Monaten.

Krankheitszyklen unterbrechen

Hanf hemmt Krankheitsausbreitung in der Fruchtfolge und verdrängt Unkraut durch schnelles Wachstum.

Bodenerosion vorbeugen

Dichte Hanfblätter bedecken früh den Boden, senken Wasserverlust und verhindern Erosion.

Biologische Vielfalt

Hanf bietet Pollen in Sommermonaten, Nahrung für Tiere und Schutz für Vögel.

Wenig Pestizide

Hanf braucht selten Pestizide – natürliche Feinde der Schädlinge übernehmen den Pflanzenschutz.

Quelle: EU Landwirtschaft

Verfügbare Sorten vor Ort:

Bialobrezeskie
Diocia 88
Djumbo 20
Earlina 8FC
Estica
Fedora 17
Felina 32
Finola
Finola 2
Fiona
Futura 83
Henola
Kompolti
Mona 16
Nashinoide 15
Ostara 9
Santhica 27
Uso 31

Saflor eine vielseitige und alte Kulturpflanze, neue Chancen?

Wir laden Sie herzlich ein, Saflor direkt auf dem Feld kennenzulernen und mehr über das Potenzial dieser bislang in Deutschland kaum genutzten Ölpflanze zu erfahren. Mit ihrer ausgeprägten Trockenheitstoleranz, der Eignung als ökologische Blühpflanze und der hochwertigen Ölzusammensetzung steht Saflor exemplarisch für die Kulturpflanzen der Zukunft – insbesondere im Hinblick auf Klimaanpassung, Biodiversität und nachhaltige Fruchtfolgen.

Im Rahmen des Feldtags geben wir Einblicke in aktuelle Züchtungsarbeiten aus dem Projekt CarthBreed, stellen erste vielversprechende Genotypen vor und diskutieren gemeinsam mit Züchterinnen, Landwirtinnen, Verarbeitern und Interessierten die Perspektiven von Saflor im ökologischen wie konventionellen Anbau.

Demoparzellen von folgenden Saflorsorten sind angelegt:

  • Sabina, historische Sorte
  • Salem, Züchter: Streng-Engelen GmbH & Co. KG
  • Calin, Züchter: exsemine GmbH
  • Catima, Züchter: Gert Horn
  • Ara, Züchter: Research Institute for Fodder Crops, Ltd. Troubsko
  • Tereza, Züchter: Research Institute for Fodder Crops, Ltd. Troubsko
  • Dornburger
  • Finch
  • und viele mehr

 

Raum für Austausch und Kooperation

Der Feldtag bietet nicht nur fachliche Einblicke, sondern auch die Möglichkeit, sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu vernetzen. Ob Züchtung, Anbau, Verarbeitung oder Vermarktung – Saflor eröffnet neue Perspektiven für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Gemeinsam wollen wir Züchtungsziele ableiten, Anbautechnik und Pflanzenschutz weiterentwickeln und über Marktstrategien und Verwertungspfade ins Gespräch kommen. Nutzen Sie die Gelegenheit, Akteurinnen und Akteure aus Forschung, Praxis und Wirtschaft kennenzulernen und konkrete Ansatzpunkte für Kooperationen zu entwickeln.

Züchtung von Saflor (CarthBreed)

CarthBreed ist ein gemeinschaftliches Forschungsprojekt zur Etablierung eines modernen, standortangepassten Zuchtprogramms für Saflor in Deutschland. Ziel ist es, mit Hilfe moderner Methoden wie Speed-Breeding, Genomik und Schnellanalytik robuste, ertragsstabile und ökologisch geeignete Sorten zu entwickeln. Damit leistet CarthBreed einen aktiven Beitrag zur Umsetzung der Ackerbaustrategie 2035 – insbesondere in den Bereichen Pflanzenzüchtung, Klimaanpassung und Fruchtfolgediversität.

 

Ansprechpartner:

  • Kim Steige
  • Hans Peter Maurer

 

Projektpartner:

  • exsemine GmbH, Gert Horn
  • Streng-Engelen GmbH & Co. KG, Dr. Carsten Reinbrecht

 

Finanzierung:

Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung.