Über das Projekt
Die Landessaatzuchtanstalt (LSA) der Universität Hohenheim ist im Projekt Hempilot verantwortlich für die Planung, Durchführung und Auswertung wissenschaftlicher Sortenversuche mit Nutzhanf (Arbeitspaket 3). Ziel ist es, belastbare Daten zur Leistungsfähigkeit und Eignung ausgewählter Sorten für eine Doppelnutzung (Samen und Fasern) zu erheben.
Aufbauend auf ersten Anbauversuchen in den Jahren 2023 und 2024 werden 15 für Faser- oder Doppelnutzung geeignete EU-zugelassene Sorten in randomisierten Feldversuchen an drei Standorten mit unterschiedlichen klimatischen und bodenkundlichen Bedingungen geprüft:
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Heidfeldhof – gemäßigtes Klima, gute Böden
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Oberer Lindenhof – kühleres Klima, gute Wasserversorgung
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Eckartsweier – warmes Klima, leichte Sandböden, ideal zur Beurteilung der Trockenstresstoleranz
Die Versuche erfolgen in zweifacher Wiederholung und umfassen jährlich 90 Parzellen. Erfasst werden agronomische Merkmale, Ertragsparameter und – perspektivisch – auch Qualitätsmerkmale zur Faserbewertung, um Zuchtziele gezielt definieren zu können. Die Ergebnisse fließen in die projektspezifische Wissensdatenbank ein und liefern wissenschaftlich fundierte Entscheidungsgrundlagen für Sortenempfehlungen, Anbaustrategien und den Aufbau eines künftigen Zuchtprogramms für Nutzhanf.
Durch die enge Verzahnung mit den anderen Projektpartnern trägt die LSA maßgeblich dazu bei, den Nutzhanfanbau in Deutschland wirtschaftlich, ökologisch und züchterisch weiterzuentwickeln und die Potenziale dieser Kulturpflanze im Sinne der Bioökonomie auszuschöpfen.