Züchtung von Stangenbohnen für den Mischanbau mit Mais

Förderung

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Ba-Wü

Laufzeit

2018 – 2021

Forschungspartner

 

Industriepartner

Sativa Rheinau AG

Bearbeitet durch

LSA: W. Leiser

Im Jahr 2017 wurden in Deutschland auf ins-gesamt 2.5 Mio. ha Mais angebaut. Durch die starke Ausdehnung der Anbaufläche gerät der Maisanbau in Deutschland zunehmend in die Kritik. Die häufigsten Kritikpunkte sind ein Ver-lust der Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität durch den Maisanbau. Um diesen Herausforderungen zu begegnen und den Maisanbau nachhaltiger zu gestalten, müssen Alternativen gefunden werden. Eine solche Alternative bietet der Gemengeanbau von Mais mit Stan-genbohnen. Mais und Bohnen verbindet eine Koevolution in ihren nord-, mittel- und südamerikanischen Herkunftsländern. Mehr als 2000 Jahre sind sie zusammen angebaut und aufeinander hin selektiert worden. Deshalb ist es aussichtsreich, den beiden Kulturarten auf züchterischem Weg ihre ursprüngliche Fähigkeit zur Mischkultur zurückzugeben. Die Mischkultur von Mais mit Stangenbohnen hat das Potenzial, Ertragsleistung, Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit zu vereinen. Der Mais fungiert als Leistungsträger, die Bohne bringt für Insekten und Bodenbrüter nutzbare Biodiversität in die Feldbestände und stellt eine flexible N-Quelle dar. Darüber hinaus wird in diesem System die Erosionsgefahr verringert, da freie Bodenflächen durch die Bohne geschützt sind. Gelingt es, den Gemengeanbau von Mais mit Stangenbohnen zur Praxisreife zu bringen, so ist davon auszugehen, dass dieses Anbausystem auf einem großen Anteil der derzeitigen Silomaisfläche übernommen wird und dass die damit einhergehenden öko-logischen Vorteile großflächig genutzt werden können. Durch die meist großen Maisschläge, würden somit große zusammenhängende Biodiversitätsrefugien für Vögel und Insekten geschaffen und es würde der Herbizid Einsatz, aufgrund der Herbizidunverträglichkeit der Bohne, drastisch reduziert.