Schwarzrost ist eine sehr alte und weltweit gefürchtete Weizenkrankheit, die zu Ernteeinbußen von bis zu 70 % führen kann. Der Erreger Puccinia graminis f. sp tritici, ist heterözisch und benötigt die Infektion von Berberis vulgaris für die Überwinterung des Erregers vor der Weizeninfektion. Daher konnte in gemäßigten Gebieten durch die systematische Entfernung von B. vulgaris über Jahrzehnte hinweg die Ausbreitung von Schwarzrostepidemien verhindert werden. Früher war Schwarzrost auf warme Gebiete (z. B. Ostafrika, Süden der USA) beschränkt, in denen die Winter sehr mild sind oder sogar ausfallen.
In den letzten zehn Jahren haben die globale Erwärmung und der Ferntransport der Uredosporen dazu beigetragen, dass Schwarzrost in Europa angekommen ist, was zu spektakulären Ausbrüchen führte (z. B. Deutschland 2013, Irland 2020). Bei den ersten Untersuchungen wurde festgestellt, dass 80 % der angebauten Weizensorten anfällig für Schwarzrost sind, was die Identifizierung und Einkreuzung von Resistenzgenen dringend erforderlich macht. Derzeit beruht die Schwarzrostresistenz in Europa nur auf drei Genen, Sr24, Sr31 und Sr38, für die bereits resistenzbrechende Isolate gemeldet wurden.
Das von Schwarzrost ausgehende Risiko soll gemindert werden durch (1) Analyse einer Dinkelsammlung (n=300) als vielversprechender Genpool für Schwarzrostresistenz (2) zwei neue Resistenzgene (Sr26, Sr61), die eine hohe Schwarzrostresistenz aufweisen sollen in mitteleuropäisch/schweizerisches Weizenmaterial eingeführt werden.